Am Ketschendamm

Bäume müssen dem Hochwasserschutz weichen

  Das Grünflächenamt ist in den kommenden Tagen rund um das Hochwasserrückhaltebecken Ketschenbach, am sogenannten „Ketschendamm“, beschäftigt. Dort müssen fünf Bäume gefällt und Sträucher sowie Hecken zurückgeschnitten werden. „Es fällt uns nicht leicht, die an sich gesunden Bäume zu beseitigen. Der Hochwasserschutz macht das jedoch unumgänglich“, erklärt Bernhard Ledermann, Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Coburg. 

Die Probleme sind im Rahmen einer Überprüfung des Wasserwirtschaftsamtes festgestellt worden. „Es besteht die Gefahr, dass Wurzeln den Damm brüchig werden lassen“, sagt Stephan Just, Sachgebietsleiter Forst- und Baumpflege im Grünflächenamt. In seinen Arbeitsbereich fällt die Betriebssicherheit der Hochwasserrückhaltebecken im Stadtgebiet. „Auf solchen Dämmen werden eigentlich keine Bäume gepflanzt. Warum diese fünf trotzdem direkt auf dem Bauwerk wachsen, wissen wir nicht“, führt Just aus. 

Das Hochwasserrückhaltebecken und damit der Ketschendamm wurden im Jahr 1984 gebaut, um den Stadtteil  Ketschendorf vor Hochwassern zu schützen. Das Becken dient dazu, den Wasserabfluss, zum Beispiel während Starkregen-Ereignissen, zu regulieren. Dafür sorgt die Ablassvorrichtung, durch deren Rohre das Wasser geordnet abfließen kann. Es ist jedoch möglich, dass der Stauraum komplett gefüllt wird. Ist das der Fall, schützt der Ketschendamm den Stadtteil, indem er das Wasser anstaut und verzögert abgibt.  „Daher ist es wichtig, dass er stabil steht und nicht bricht“, erklärt Ledermann. 

„Im vergangenen Sommer hatten wir es häufiger mit Starkregen zu tun und das Rückhaltebecken ist vollgelaufen. In Zukunft müssen wir vermehrt damit rechnen, dass es zu solchen Situationen kommt. Daher ist es wichtig, dass wir jetzt handeln“, führt Just aus – und betont, dass der Damm vollkommen intakt ist und seine volle Schutzwirkung entfalten kann. Die Arbeiten in Ketschendorf werden in der kommenden Woche abgeschlossen sein. 

„Wir entfernen lediglich die fünf Bäume, die direkt auf dem eigentlichen Damm wachsen und die Sträucher werden wieder ausschlagen. Wir müssen sie auf den Stock setzten, um unsere Arbeiten erledigen zu können. Alle übrigen Pflanzen lassen wir wachsen, sodass dieser Flecken rund um das Rückhaltebecken grün und artenreich bleibt“, erklärt Just.