Feuerwehrübung

Anstrengend und Aussichtsreich

Vier Feuerwehrmänner laufen am Montag durch die Coburger Innenstadt. Sie tragen Uniform sowie ein Atemschutzgerät – und ziehen die Blicke auf sich. Sicher nicht nur, weil sie ungewöhnlich aussehen, sondern auch, weil die Geräte sie klingen lassen wie Darth Vader. Jeder Atemzug ist laut und deutlich zu hören. Keine Angst: Gefahr besteht in diesem Augenblick nicht.

Die vier jungen Männer absolvieren eine Übung, die sie regelmäßig machen müssen: Sie laufen vom Dammweg zur Morizkirche und steigen dann den hohen Nord-Turm hinauf. Klingt einfach, ist es aber ganz und gar nicht. In der Sonne herrschen locker noch 27 Grad, die Schutz-Kleidung ist dick und die Atemschutzgeräte wiegen rund 18 Kilo.

Mit den Geräten auf dem Rücken geht es vom Dammweg, in die Rosenauer Straßen, vorbei an Rittersteich und Ehrenburg, durch das schmale mittlere Kirchgässlein vor den Turm der Morizkirche. Die Tür ist schmal und dahinter wird es nicht breiter: Auf die Feuerwehrmänner wartet eine nicht enden wollende Wendeltreppe mit Stufen, die kürzer sind als ihre Füße. Die steigen sie hinauf, achten darauf, dass weder die Ausrüstung noch die historische Bausubstanz beschädigt werden – und irgendwann kommen sie oben an. Endlich Zeit, kurz auszuschnaufen – bei bester Aussicht. Die ist für die Retter in diesem Augenblick aber nur Nebensache.

Rund 44 Minuten wird es dauern, bis die Übung vollständig absolviert ist und der letzte Feuerwehrmann die enge Tür des Turms durchschreitet. Fazit: Übung hat funktioniert. In den kommenden Wochen und Monaten werden noch andere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Stadtteil-Feuerwehren diese Tour absolvieren. Denn: Sie müssen für einen eventuellen Einsatz mit Atemschutzgeräte gerüstet sein. Und das sind sie nur, wenn sie regelmäßig üben.