Neues Team für die Innenstadt

Stadtmacher suchen Komplizen

Die Coburger Innenstadt wandelt sich, nicht erst seit der Corona-Krise. Immer weniger Menschen kaufen in der City ein. Stattdessen bestellen viele online. „Diesen Wandel werden wir nicht aufhalten. Wir können aber die Chance nutzen und ihn pro-aktiv gestalten“, ist Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig überzeugt. Ihm zur Seite steht das Team „die Stadtmacher“. Dahinter verbirgt sich das neue integrierte Citymanagement. Es bündelt die Kräfte und Kompetenzen von Citymanagement, Wirtschaftsförderung (Wifög) und der Stadtentwicklungsgesellschaft Wohnbau Stadt Coburg (WSCO).

„Für die Akteure der Innenstadt fällt jetzt Frage weg, wer sie bei ihren Anliegen unterstützen“, erklärt Anette Vogel, Leiterin des Teams und Mitglied der Geschäftsführung der WSCO. Seit acht Wochen arbeiten die 6 Köpfe zusammen. Bislang vor allem online, aus Gründen des Infektionsschutzes. „Obwohl Corona noch hemmt, sind wir schon mal losgegangen.“ Das Team habe viele Gespräche geführt, zum Beispiel mit der IHK,  Initiativen und Händlern. Außerdem haben die 6 an unzähligen Online-Diskussionen teilgenommen: „Überall diskutieren Menschen, was aus Innenstädten werden soll“, bekennt Vogel.

Die Stadtmacher verstehen sich als Team, das alle Coburger*innen ins Boot holt. „Letztlich wollen wir, dass alle zu Stadtmachern werden“, ruft Anette Vogel auf. Anlaufpunkt für Menschen mit Ideen für die Innenstadt wird das offene Büro der Stadtmacher im Steinweg 37. Dort, wo einst Teppiche verkauft wurden, entsteht dieser Tage ein heller Raum. Er soll Kreativität fördern und neuen Ideen Platz geben. Seine Gestaltung ist eine Kooperation mit dem Coburger Designforum Oberfranken.

„Ganz wichtig ist uns, dass wir bestehende Plattformen nutzen“, führt Anette Vogel aus. Zwar werden die Stadtmacher eine eigene kleine Website haben. Die soll aber auf Angebote wie „Ich kauf in Coburg“ oder den „Cityguide“ verweisen. „Ansonsten wollen wir die Kanäle von coburg.de nutzen“, kündigt Anette Vogel an.

Bereits viele Idenn angestoßen

In den vergangenen acht Wochen  hat das Team  einige Initiativen angestoßen. So hat Rolf Krebs von der Wifög einen Workshop organisiert, indem sich das Team und  Vertreter*innen der Stadtverwaltung einen Überblick über die Leerstände verschafft haben. Leerstände, die der Wohnbau gehören, werden schon seit einiger Zeit kreativ genutzt. Zum Beispiel von Studierenden, die eine Fläche als Büro nutzen – und gleichzeitig eine Brücke zwischen Hochschule und Innenstadt bauen. Zu privaten Eigentümern will das Team den Kontakt intensivieren, um auszuloten, ob auch dort Zwischennutzungen möglich sind.

Im Bereich Stadtentwicklung ist ebenfalls viel geplant. Vor allem sollen die Coburger*innen in die Entscheidungen einbezogen werden. „Warum nicht mal probesitzen auf den neuen Bänken?“, fragt Anette Vogel. Ein großes Thema wird im Sommer das Radfahren werden. Im Juni wird zum Beispiel die Fahrradscheune eröffnet. Zu dieser Zeit soll auch ein Pop-Up-Radweg in der Innenstadt entstehen.

Citymanagerin Andrea Kerby wird weiter für die Händler, Dienstleister und Markthändler da sein. „Mein Ziel ist es, mit verschiedenen Aktionen mehr Menschen in die Innenstadt zu holen“, kündigt sie an. Allerdings müsse sie dabei sehr flexibel auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie reagieren. Unter dem Motto „Coburg blüht auf“ wird dieser Tage die gesamte Innenstadt mit bunten Vögeln verschönert und Sitzmöbel sollen zum Infektionsschutz konformen Verweilen einladen.