Coburger Innenstadt wird fit gemacht

Deutschlands Innenstädte stehen vor großen Herausforderungen. Der Online-Handel hält die Kund*innen auf dem Sofa, und dann kam auch noch Corona mit seinen Lock-Downs. Keine leichten Zeiten für den Handel, da macht Coburger keine Ausnahme.

Im Januar hat der Stadtrat ein integriertes Innenstadtmanagement eingesetzt. Hier vereinen sich Kompetenzen aus der Stadtentwicklungsgesellschaft, der Wirtschaftsförderung und dem City-Management. Die Gruppe hat sich den Namen Stadtmacher gegeben – und viele Projekte angestoßen.

Förderprogramm macht Coburg zum Real-Labor

Eines ihrer großen Projekte war die Erstellung eines Handlungskonzepts für die Innenstadt. Es war Grundlage für einen erfolgreichen Förderantrag: Seit einigen Monaten ist Coburg eines der Real-Labore für die Innenstadtbelebung, eines von drei in Bayern. Mit dem Programm will der Freistaat Bayern Kommunen dabei unterstützen, ihre Innenstädte fit für die Zukunft zu machen.

In Coburg haben sich die motivierten Stadtmacher dieser Aufgabe gestellt – und nun erste Maßnahmen dem Stadtrat vorgestellt.

Gründerwettbewerb

Zur aktiven, langfristigen Belebung von Geschäftsflächen in der Coburger Innenstadt lobt die Projektgruppe Stadtmacher  einen Gründerwettbewerb aus.

Der Wettbewerb richtet sich an Gründer*innen und bestehende Unternehmen mitinnovativen Geschäftskonzepten, die sich in der Coburger Innenstadt langfristig ansiedeln möchten. Thematisch richtet sich die Aktion an den Einzelhandel, das Handwerk, den Dienstleistungsbereich und die Gastronomie.

Vorab werden etablierte Coburger Unternehmer*innen angesprochen, die den Wettbewerb unterstützen. Auf die besten fünf Konzepte warten Prämien und Sachleistungen, die Rückendeckung geben bei der Umsetzung der eigenen Konzepte.

Eine Fachjury, aber auch die Coburger:innen selbst prämieren die besten fünf Unternehmenskonzepte.

Concept-Store „Rette den Einzelhandel“

Dieser Laden wird den Online-Handel in die Innenstadt holen – und gleichzeitig eines der großen Probleme des Einzelhandel lösen: die Retouren. Und das geht so: In einem Geschäft hängen Kollektionen verschiedener Marken in allen Größen. Kund*innen können die Teile in aller Ruhe anprobieren und über eine Plattform im Geschäft nach Hause bestellen. Der*die Händler*in erhält dafür eine Provision.

Das hat viele Vorteile: Auf vergleichsweise kleiner Verkaufsfläche können Kollektionen vieler Labels präsentiert werden. Außerdem werden Marken verfügbar, die das sonst in einer Kleinstadt nicht wären. Durch das Anprobieren im Geschäft werden Retouren vermieden. Das schont die Umwelt und entlastet den Handel. Und natürlich werden Menschen in die Innenstadt gelockt.

Workshop-Reihe „Gastrozukunft – Zukunftsgastro“

Zusammen mit dem Foodtrend-Scout und Gastronomie-Berater Andrew Fordyce, wollen die Stadtmacher Coburg zur Zukunftsstadt für Food- und Gastrotrends entwickeln. Um das Motto „Bei uns gibt es die Foodtrends von morgen schon heute“ in die Tat umsetzen zu können, steht zu Beginn des Projekts eine Kick-Off-Vortragsveranstaltung, bei der das Vorhaben erläutert, mögliche Inhalte erklärt und die Bereitschaft der Betriebe abgefragt wird. Es folgt eine Bestandsaufnahme der heimischen Gastronomie und eine Potenzialanalyse. Dies geschieht ausschließlich auf freiwilliger Basis und nur bei den gastronomischen Betrieben, die sich im Vorfeld bereit erklärt haben, am Projekt teilnehmen zu wollen. Angeboten wird dieser erste Schritt allen Betrieben mit einem Speisenangebot, das in Auswahl und Qualität deutlich über dem eines Schnell-Imbiss liegt.

Innenstadtkampagne „Coburg – hier bin ich richtig“

Das Citymanagement, als Teammitglied dieser neu gegründeten Projektgruppe „Stadtmacher“, möchte mit einer fortführenden Kampagne die Innenstadtakteur*innen (Handel, Gastronomie und Dienstleister) nach dem langen Lockdown unterstützen, Frequenz in die Innenstadt bringen, Aufenthaltsqualität und innerstädtische Verweildauer erhöhen, aber vor allem, der Coburger Bevölkerung ihre Heimat schmackhaft machen.

Die Kampagne „COBURG HIER BIN ICH RICHTIG“ ist eine Fortsetzung der Kampagne „COBURG blüht AUF“, die bis Ende Mai lief. Vordringlich soll die Coburger Bevölkerung sensibilisiert werden, DAHEIM – in ihrer Heimatstadt Coburg einzukaufen, hiermit die ansässigen Innenstadtakteure zu unterstützen und ihre Stadt mit allen Sinnen zu genießen, diese zu erleben und stolz auf ihre Heimatstadt Coburg zu sein.

Fahr Rad! Tag 2022

Zum Auftakt der Fahrrad-Saison werden die Stadtmacher kooperativ mit den Innenstadtakteur*innen, regionalen Vereinen, Händler:innen und Gastronom*innen an einem Samstag im Frühjahr 2022 einen Fahr Rad! Tagdurchführen, der sich quer durch die Coburger Innenstadt zieht.

COBürger – Werbekampagne aus der Stadtgesellschaft in die Stadtgesellschaft

Hinter jedem funktionierenden Gemeinwesen stehen Menschen, die dafür sorgen, dass die „Rädchen der Maschine“ ineinandergreifen.

Das Projekt „Cobürger“ will Menschen sichtbar machen, die für gewöhnlich nicht im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung stehen, trotzdem aber einen gehörigen Anteil daran haben, dass in der Stadt „alles läuft“.

Von A wie AltenpflegerIn bis zu Z wie ZollbeamtIn stellen wir in unserer Kampagne etwa 50 Menschen vor und in den Mittelpunkt. Neben einem Foto, das wir am jeweiligen Arbeitsplatz und / oder bei der jeweiligen Tätigkeit machen, soll vor allem ein individuelles Interview die Relevanz jedes Beteiligten an der Stadtgesellschaft herausstellen. Zusätzlich wollen wir auch die Persönlichkeit vorstellen und über Persönliches sprechen.

Marketingmaßnahmen zur Stärkung der Coburger Wochenmärkte

Der Markt ist das Herz der Stadt. Um fit für die Zukunft zu sein, sollen die Coburger unter einer gemeinsamen Marke vermarktet werden. Das Konzept wurde bereits vor einiger Zeit vorgestellt. Hier gibt es ausführliche Infos.